Pontresina 2021; Anreise

Direkt nach dem WoMo Dinner inklusive Übernachtung im Giessenpark ging es für uns bereits weiter in Richtung Prättigau und im Anschluss weiter ins Engadin. Da leider die Alpenpässe im März noch geschlossen sind, mussten wir mit dem Autoverlad Vereina der Rhätischen Bahn, kurz RhB (wo chunt das huere „h“ her?!) Vorlieb nehmen, welcher uns in nur 18 Minuten sicher von Klosters Selfranga nach Sagliains im Engadin brachte. Sicher? So hat es sich nicht angefühlt, als der Zug angerollt ist…
Die Auffahrt auf den Zug war nach der Auffahrt auf die Korsika-Fähre von letztem Jahr ein Kinderspiel, immerhin waren da links und rechts neben dem Spiegel noch immer mehr als 20cm frei bis zum Bahnwaggon. Das Einzige, worauf man hier wirklich achten muss ist, dass das Fahrzeug mit beiden Achsen auf demselben Wagen zum stehen kommt, da ansonsten die Wagenübergänge zu etwas verändertem Fahrverhalten nach dem Ablad führen könnten.
Doch die Anschliessende Zugfahrt war tatsächlich sehr entspannt, obwohl das Schaukeln des Fahrzeugs zu Beginn etwas ungewohnt war, blieb während der Durchfahrt Zeit für den Zvieri – praktischerweise befindet sich nämlich auf der Klosterser Seite des Autoverlads ein kleiner Imbiss, der mit Kaffee und Sandwiches die wartenden Fahrgäste versorgt.
Wie man auf den obenstehenden Bildern sehen kann, war das Wetter auf der Klosterser Seite alles andere als angenehm – zeitweise regnete es sogar, doch wie man es sonst nur vom Gotthard Autotunnel kennt, war es auf der anderen Seite einladend sonnig, warm und der Himmel war konstant blau ohne eine einzige Wolke – das steigert die Vorfreude auf den bevorstehenden Urlaub gleich nochmals enorm!
Die Fahrt auf der Engadiner Seite war eine Fahrt ins Unbekannte, zwar waren beide schonmal hier, jedoch war dies mit einem kleineren Auto der Fall, oder dann mit ÖV, welche das Engadin ebenfalls sehr gut erschliessen. Aus breiten Strassen wurden zeitweise enge Gassen, da kam der Fahrer ab und an etwas ins Schwitzen, doch es ging alles gut. Um punkt 16:00 Uhr konnten wir bereits im Camping Morteratsch einchecken. Anders als bei den uns bisher bekannten Campingplätzen, kann man sich hier den Stellplatz frei aussuchen und erhält nicht einfach einen zugeteilt. Da hier oben noch über ein Meter Schnee liegt und wir aus dem Flachland kommend noch die „Savannenhuscherli“ (Halbschuhe) an den Füssen trugen, war es ein abenteuerlicher Rutsch, bis wir dann unsere Feriendestination für die nächste Woche gefunden hatten.
Als wir dann – als stolze Unterländer sogar ohne Schneeketten – auch mit Zazu (so heisst unsere rote Kutsche) auf der ausgewählten Parzelle eintrafen, wurde etwas diskutiert, wie denn der Sonnenverlauf so sei und ob wir irgendwie dafür sorgen könnten, dass wir grade stehen könnten. Zum Glück hatten wir als moderne Menschen unsere Smartphones sofort griffbereit und die Kompass-App geöffnet – also rückwärts rein in die Parklücke, oder doch vorwärts und wenden? Wir entschlossen uns für vorwärts und wenden. Nach 3-4 Zügen standen wir dann zumindest in etwa da, wo wir stehen wollten. Doch wie es sich für die Natur gehört, sorgt sie für unebene Böden, also mussten die mitgeführten Keile zum einsatz kommen. Diese wurden so vor den Reifen platziert wie immer, also nur rauf fahren und gut ist… oder?!
Nein. Natürlich befinden wir uns in Pontresina und nicht im Unterland, wo alles schön „aber“ (schneefrei) und griffig ist – hier herrschen andere Bedingungen und so war der Boden Schneebedeckt und teilweise vereist. Nach einigen Versuchen inklusive Traktions Funktion (eine witzige, aber hier sinnlose Funktion, welche in unserem Zazu eingebaut ist, um die Traktion zu erhöhen) mussten wir uns geschlagen geben – wir hatten null Grip auf dem Untergrund und mussten unseren anfänglichen Stolz, ohne Schneeketten hierher gekommen zu sein, verdrängen und dennoch auf den letzten Centimetern(!) die Ketten aufziehen, um auf die Keile zu fahren.
Immerhin hatten wir das „Kettele“ bereits daheim auf dem Parkplatz geübt, sodass wir in Windeseile die eine Kette an dem Vorderrad, welches auf eisigem Untergrund stand montiert und die Keile erklommen hatten.
Und siehe da, dank den ebenfalls extra für diesen Urlaub gekauften Keile „Level up“ von Fiamma, standen wir auch fast gerade. Aber eben nur fast – aber wir liessen es dann bleiben, zumal es bereits einzudunkeln begann. Stattdessen sorgten wir für unser nächstes WoMo Dinner – und dieses Mal sogar selber gekocht, es gab Mac and Cheese. Und lasst es euch sagen, es hat trotzdem geschmeckt!