房车晚餐 im Restaurant Zen in Adliswil ZH

Bereits lange gelüstete es uns nach etwas, das wir vor der Pandemie regelmässig genossen, aber nun schon lange nicht mehr geniessen konnten – die chinesische Küche (daher auch der entsprechende Titel).
Da sich bis anhin kein Anbieter für chinesisches Essen auf Wohnobilland Schweiz registriert hatte, musste dieser Genuss warten, da wir es sehr schätzen vor Ort essen zu können und das Essen halt aus dem Plastik- oder generell Take-away Behältern niemals denselben Genuss darstellt. Als dann plötzlich in der Facebook Gruppe Wohnmobildinner Schweiz ein Bild auftauchte, welches leckeres chinesisches Essen präsentierte, mussten wir natürlich sofort recherchieren und sind so auf das Inserat des Restaurant Zen in Adliswil gestossen.
Sogleich wurde dann auch angerufen und Christin Li, die Chefin persönlich nahm den Anruf entgegen. Ganz spontan war am 04.04.2021 abends noch ein Plätzchen für unseren Zazu frei, den wir natürlich auch sofort für uns reservierten. Leider ist aufgrund der direkt neben dem Restaurant vorbeiführenden Bahnlinie ein Übernachten nicht möglich, oder es wäre nicht wirklich angenehm, wie wir uns später auch persönlich davon überzeugen konnten, doch dazu ebenfalls später mehr. Es wurde die typische Frage nach der Fahrzeuggrösse beantwortet, doch völlig unerwartet fragte uns Christin noch nach der Grösse des Tischs. Damit hatte sie uns auf dem falschen Fuss erwischt und wir schätzten ca. 100x50cm, was sich später als korrekt erwies.
Da wir direkt von unseren Ferien in Pontresina anreisten, war dieses Mal die Anreise etwas länger als gewohnt – sie führte uns über den Julier Pass, welcher uns zu diversen Pausen zwecks überhitzender Bremsen nötigte, vorbei an der Viamala Raststätte in Thusis, um nochmals die LPG Tanks zu füllen und die Autobahn bis nach Thalwil. Von da an fürte uns der Weg über die Kilchbergstrasse nach Adliswil.

Als wir in die schmale Zufahrt zum Parkplatz des Restaurant Zen einbogen, begrüsste uns ebenfalls Christin persönlich und wies uns auf unseren Platz für das Abendessen ein. Der Platz hinter dem Restaurant war sehr eben und geteert, was die Verwendung unserer gut gedienten Keile erübrigte. Wir parkten unseren Zazu direkt an den Büschen, sodass die Schiebetür in Richtung des Restaurants zeigte.
Kaum haben wir unser Domizil bezogen, wurde das Rätsel um die Tischgrösse gelüftet und Christin brachte uns ein edles Tischtuch, Ess-Stäbchen, sowie eine hübsche, passende Tischdekoration an die Tür. Unsere Schätzung war, wie oben erwähnt, korrekt – aber ohne den ausklappbaren Teil, welcher während dem Essen für das Rechaud benötigt wurde – Memo an uns: nächstes mal „das rote Tischtuch anmelden“, dies würde farblich, wie auch von der Grösse her besser für den ausgeklappten Tisch passen.

Passend zur Einrichtung, wählten wir auch entsprechend die Musik aus. Dank Spotify wurde schnell eine Playlist mit authentischer, chinesischer Musik gefunden – ganz zur Freude von Christin, wie es sich später herausstellte. Wir seien die ersten Wohnmobil Dinner Gäste, welche sogar die richtige Musik auflegen würden, um das Ambiente zu vervollständigen. Unterbrochen wurde das Ambiente lediglich durch die sporadisch direkt neben dem Fenster vorbeiratternden Zügen, die den Wagen regelrecht zum beben brachten.
Nun vollständig angekommen und eingerichtet, wurde uns eine umfangreiche Getränkekarte gereicht, aus welcher wir die freie Auswahl hatten. Wir entschieden uns für warmen Pflaumenwein und Grüntee. Beide Getränke wurden uns in authentischen Gefässen an die Tür serviert. Der Pflaumenwein wurde in einer Karaffe, welche durch ein Wasserbad warmgehalten wurde, gereicht, während der Grüntee im Tonkrug serviert wurde.
Nachdem wir unsere Getränke etwas geniessen durften und der Tee ausreichend gezogen hatte, wurden uns auch bereits die vorbestellten Menüs serviert. Wir hatten uns vorab nicht über die Gastgeber persönlich informiert (denn hätten wir das getan, wäre diese Vorspeise ein absolutes Muss gewesen), hatten aber instinktiv die passende Vorspeise bestellt – die Wahl fiel auf die Nummer 28, 蒸點拼盤 (Gemischte gedämpfte Dim-Sum). Die Dim-Sum wurden natürlich ebenfalls stilecht im Bambuskorb serviert und sahen absolut perfekt aus! Hier ist mit Kin Chuen Li ein absoluter Meister (oder wie auf der Homepage beschrieben: König) seines Fachs am Werk!

Zu den Dim-Sum wurde uns noch eine passende Essigsauce gereicht, welche den Geschmack der gedämpften Teigtaschen nochmals in ganz neue Dimmensionen zu heben vermochte – hier wird wirklich verstanden, wie die chinesische Küche (auch in Europa) zelebriert werden sollte!
Nach der Erfahrung mit der deliziösen Vorspeise, freuten wir uns umso mehr auf die Hauptgänge. Es standen folgende beiden Menüs auf dem Plan: T72, Ente nach Szechuan-Art (hier wurde bei der Ankunft noch vereinbart, dass es ruhig etwas schärfer sein dürfe, als der europäische Standard es vorgibt) und T76, Kantonesische Ente. Der Präfix T steht hier übrigens für die Take-Away Karte, hierzu wurde leider keine Übersetzung in Chinesisch angegeben, sonst hätten wir euch diese sicherlich nicht vorenthalten. Dazu bestellten wir Noch die 113, 廣東炒飯 – Gebratener kantonesischer Reis für zwei Personen als Beilage.
Wie es sich für einen Aufenthalt im China Restaurant gehört, wurde unser Tisch mit einem Rechaud bestückt und gar die Teller der Vorspeise durch frische, vorgewärmte Teller für die Hauptgänge ausgetauscht – WOW, was für ein Service!
Die Hauptgänge waren sehr schön angerichtet, gar eine Schnitzerei und echte Rosen waren auf der Platte anzutreffen! Auch hier zeigt sich, dass die Gastgeber ihren Job aus Leidenschaft ausführen, viel Herzblut in ihr Lokal und die Bewirtung der Gäste fliessen lassen und ihr Handwerk absolut verstehen!
Die Speisen waren nach derart langer Abstinenz vom chinesischen Essen ein absoluter Genuss – und auch ganz ohne die lange Pause etwas vom besten, was wir aus der fernöstlichen Küche geniessen durften bisher, es besteht absolute Wiederholungsgefahr – wir werden definitiv wieder kommen, sei es erneut mit dem Wohnmobil, oder aber spätestens dann, wenn das Restaurant Zen wieder regulär geöffnet haben darf.
Natürlich darf nach einem derart leckeren Essen auch das Dessert nicht fehlen. Dies hatten wir nicht vorbestellt, Christin machte uns bei unserem Telefonat bereits darauf aufmerksam, dass wir das Dessert vor Ort bestellen dürften. Als uns die Dessertkarte gereicht wurde, standen darauf die altbekannten chinesischen Desserts, wie gebackene Banane, Lychee, etc. Aber es waren auch Spezialitäten darauf zu finden, welche teilweise auch aus dem eigenen Garten stammen.
Wir entschieden uns ausnahmsweise für einen absoluten Stilbruch, beinahe schon eine Sünde, denn die fernöstlichen Küchen sollten eigentlich ja nicht vermischt werden, wenn man sich für eine entschieden hat.
Denn auf der Dessertkarte war ein e Spezialität verzeichnet, die nicht aus der chinesischen Küche stammt, sondern aus dem Land der aufgehenden Sonne (Japan) – Mochi Eis.
Da wir Mochi bereits aus anderen Lokalitäten kannten, wussten wir, dass die Reiskuchen tendenziell eher klein sind und uns eine Auswahl aus allen Geschmäckern noch gut bekommen würde, denn die Portionen des Hauptgangs waren grosszügig ausgelegt und sättigten sehr gut. Also bestellten wir aus der Mochi-Eis Auswahl je ein Exemplar zum Teilen.

Die Auswahl bestand aus Salty-Caramel, Mango, Coconut, Lemon, Green Tea und Sesam – insgesamt eine vielfältige Geschmackspalette, welche unseren Abend hervorragend abrundete.
Wie bereits oben erwähnt, werden wir garantiert wieder ans / ins Restaurant Zen in Adliswil kommen und möchten uns nochmals beim Ehepaar Li herzlich für das tolle Verwöhnprogramm bedanken!